Das Margarethenfest in Heißesheim

Mit der jüngeren Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Heißesheim eng verbunden ist das Margarethenfest. Es wird am nächstliegenden Sonntag des 20. Juli, dem Todestag der heiligen Margaretha von Antiochia, gefeiert. Der Schutzpatronin zu Ehren stellt den Höhepunkt der Festgottesdienst dar, dem sich ein Frühschoppen und ein gemeinsames Mittagessen anschließen. Tradition hat auch die feierliche Andacht in der kleinen Kirche.

In früheren Jahren wurde das Patroziniumsfest von der Gaststätte Klopfer, später Stengel ausgerichtet, bei schönem Wetter als Gartenfest. Nach der Schließung der Gaststätte 1967 konnte das Margarethenfest in der gewohnten Form nicht mehr ausgerichtet werden.

1976 entschlossen sich spontan drei Heißesheimer Männer, im Garten des Anwesens Klopfer - Lechner mit einem Bierausschank und heißen Würsten die Tradition des Margarethenfestes wieder aufleben zu lassen.

Sie wurden überrascht durch die zahlreichen Gäste, die dieses Angebot gerne annahmen. Dieser Erfolg ließ die drei Verantwortlichen vermuten, dass der Zuspruch bei rechtzeitiger Bekanntgabe noch weiter ansteigen würde.

Deshalb lag es nahe, die Organisation dieses Patroziniumsfestes in die Hände des einzigen Ortsvereines, der Freiwilligen Feuerwehr zu übergeben. Die zunächst geplante Ausrichtung in der Scheune des Anwesens Lechner wurde von den Behörden kurz vor der Umsetzung aus brandschutztechnischen Gründen abgelehnt. So musste kurzfristig und unter Zeitdruck eine andere Lösung gefunden werden. Die Männer der Feuerwehr bauten mit viel Engagement einen zeltähnlichen Wetterschutz mit wasserdichten Planen auf. Darin fand dann 1977 das erste Margarethenfest der Freiwilligen Feuerwehr Heißesheim statt. Der sehr große Zuspruch und der unerwartete Ausverkauf aller hergerichteten Speisen (86 ganze Hähnchen, 5 große Rollbraten und 300 Grillwürste ) ließen nur den Entschluss zu, dieses Fest größer, moderner und mit erweitertem Angebot aufzuziehen. Seit 1978 findet deshalb das Fest in einem gemieteten Festzelt statt. Dieses erste Margarethenfest in einem Zelt sollte vom Bierumsatz her das bis zum heutigen Tag beste Margarethenfest werden. Es wurden an diesem Tag 1220 Maß Bier zum Preis von 3,50 DM ausgeschenkt!

Inzwischen konnte 2012 das 36. Margaretenfest gefeiert werden. Es hat sich in seiner ursprünglichen Form trotz der Vielfalt von festlichen Aktivitäten in der näheren Umgebung erhalten und stabilisiert. Der Ablauf ist seit Jahren unverändert.

Margarethenfest Margarethenfest
Margarethenfest

Der traditionelle Festablauf:
09:30 Uhr: Festgottesdienst
Anschließend Frühschoppen mit Weißwurstessen
12:00 Uhr: Mittagessen mit Rollbraten, Hähnchen und selbstgemachten „Heißesheimer“ Salaten
13:30 Uhr: Feierliche Andacht
14:00 Uhr: Kaffee und selbstgebackene Kuchen und Torten
Ab 16:00 Uhr: Zusätzlich werden deftige Brotzeiten angeboten

Das Fest wird seit Jahren von Reinhold Schmid musikalisch umrahmt.

In diesem Jahr findet das Margarethenfest wegen des Jubiläumsfestes nicht statt. Allerdings wurde der Termin des Festes auf den Margarethenfest – Sonntag gelegt, um einen Bezug zum Patroziniumsfest herzustellen.

Es ist beeindruckend, mit wie viel Einsatz und Liebe zum Detail die Frauen und Männer des Ortes das Margarethenfest jedes Jahr ausrichten. Das Dorf befindet sich am 3. oder 4. Julisonntag regelrecht im Ausnahmezustand! Es ist gute Tradition, dass freiwillig ausscheidende Helferinnen und Helfer von jüngeren Kräften zunächst unterstützt und später abgelöst werden. Dieser freiwillige Einsatz aller Beteiligten lässt uns hoffen, dass das Margarethenfest in Heißesheim auch in Zukunft noch ausgerichtet werden kann.

Edwin Hörr